POESIE < Neue Songtexte
Genug
Ein Gaul, vor den Karren gespannt,
Pflügt sich langsam durch den Schlamm,
Abgezehrt, lahm, Angst im Auge,
Rost auf metallbeschlag'nen Rädern.
Zwei Tonnen Last auf Wurmstichholz...
Gebrochen in den Untergang.
Vermächtnis des verfluchten Turms,
Aus der Ruine Rachen knurrt
Noch immer Giftdunst Strafe, Schuld,
Verurteilt damals, Knechtschaft Strang.
Nicht mehr lang, bevor der Mühlstein
Samt Laute, Feder, Buch versinkt,
Bis zum Hals im Treibsand steckend
Bald alles im Morast ertrinkt.
Drang nur Skizze, wird erdrückt,
Stirbt ungeboren Schlachtung,
Entzündet sich in enger Wut,
Verzweiflung speit Verachtung.
Nein!
Genug gelitten, kapp' das Tau,
Gebet, Erlösung, Neubeginn,
Der Sehnsucht nach, der Sehnsucht nach
Mit bloßen Händen, Füßen.
Aus meiner größten Dunkelheit
Quellt sternenklar mein hellstes Licht,
Und aus meiner größten Angst
Erhebt sich willensstark mein Mut.